2006 - alpenüberquerung der sg neunkirchen am brand

mit dem mountainbike über die alpen vom 15. - 21. juli.

1. tag: garmisch - imst, distanz: 71,47 km; bergauf: 2087 hm;

am samstag den 15. juli 2006 bei strahlend blauem himmel starteten die drei mitglieder der sg neunkirchen w. eberlein, r. rossak und r. sonnenberg mit dem mountainbike zu einer alpenüberquerung von garmisch nach riva / gardasee.

am start zur transalp 2006 wolfgang, rudi und ralf am start über die alpen.

dazu ging es um 6 uhr mit dem pkw richtung garmisch los. nach 3 stunden ruhiger fahrt kamen wir an unseren ausgangsort das "skistadion" in garmisch an. nach letzten vorbereitungen und einem startfoto fuhren wir dann um 9.40 uhr richtung grainau. der weg war anfangs flach und auf teer, wurde aber nach einer fahrzeit von ca. 30 min. etwas steiler und wechselte auf schotterbelag, wo wir etwas später den eibsee an der zugspitze erreichten. danach ging es stetig bergan richtung hochthörlehütte. hierbei mussten steigungen von 8-10% und ca. 600 hm überwunden werden, auch musste das rad das erste mal kurz über ca. 300 m geschoben werden, da der weg durch steine verblockt war. auf der schönen hochthörlehütte machten wir unsere mittagsrast mit einem herrlichen ausblick auf die zugspitze.

gestärkt ging es dann auf eine rasante abfahrt über enge kehren nach ehrwald. im ort treffen wir auf dem "bike transalp challenge" ein mountainbike-radrennen mit 1000 teilnehmern das über 8 tage auch zum gardasee führt. ein kurzes stück folgen wir der transalp route richtung fernpass und merken dann, das wir uns verfahren haben. nachdem wir den richtigen weg wieder gefunden haben, fahren wir über eine trail den fernpass hinunter und folgen der alten römerstraße "via claudia". es geht durch schloß fernstein weiter richtung nassereith. dort angekommen versorgen wir uns in einem supermarkt mit getränken. weiter geht's über feld- und waldwegen nach strat und etwas später erreichen wir unser etappenziel imst.

die quartiersuche gestaltet sich etwas schwierig, da auch hier der "transalp challenge& sein etappenziel hat. nach etwas suchen finden wir dann aber ein hotel. der abend klingt dann mit einem abendessen beim italiener aus.

die tourdaten tag eins



2. tag: imst - vent, distanz: 72,43 km; bergauf: 1985 hm;

nach einem guten frühstück im hotel post starten wir um 8.50 uhr.

wolfgang und rudi wie weit geht es heute hinauf? wolfgang und rudi machen rast.

der weg führt uns über den bahnhof imst zu dem neuen inntalradweg. den tipp, lieber den inntalradweg zu nehmen als die straße über karres kam von einem polizisten der den verkehr wegen des transalp umleitete.

teilweise relativ steil mit einer steigung von 10-15% geht es nach sautens. ab hier beginnt der ötztal mountainbike-trail. man fährt ziemlich abwechslungsreich einmal über teer, dann wieder über schotter ständig der ötztaler achen eigentlich immer bergan. zum teil sind kurze aber steile rampen mit bis zu 15% steigung dabei. nach ca. 48 km machen wir in einem kleinen nest aschbach mittagspause. es gibt nudeln und jägerbraten. nach dem wir gezahlt haben spielen sie im radio "im tal da gehen schon die lichter aus", ein typischer rausschmeisser, deshalb verließen wir auch gleich das lokal und fuhren weiter bergan richtung sölden.

kurz hinter sölden ging es bei zwieselstein nach rechts richtung vent. teilweise durch tunnels (ein wenig gefährlich, da wir keine fahrradbeleuchtung dabei hatten), ging es ständig bergan wo wir um 16 uhr vent erreichten. der ort besteht praktisch nur aus hotels, deshalb gestaltete sich diesmal die zimmersuche etwas einfacher. am ende des ortes kamen wir im hotel alpenrose unter. der abend klang dann mit einem deftigen abendessen aus.

die tourdaten tag zwei



3. tag: vent - naturns, distanz: 36,02 km; bergauf: 1123 hm;

der tag beginnt mit sehr kühlen temperaturen, aber bei herrlich blauem himmel. wir befinden uns auf eine höhe 1900 m!!

die sg' ler am gletscher diese wegstrecken sind nicht befahrbar. ralf trägt sein rad.

es geht anfangs steil bergauf richtung "martin busch hütte". der weg lässt sich relativ gut fahren wird aber kurz vor der hütte immer steiler. an der martin busch hütte - in der wir keine rast machen - geht es rechts vorbei richtung similaunhütte, wird der weg zum pfad, als wir nach einiger zeit an eine wegteilung kommen. wir nehmen den linken weg der zwar ständig steigt aber noch gut zu schieben ist. nach ca. 1 1/2 stunden wird es immer schwieriger das fahrrad zu schieben, so daß es in einigen passagen getragen werden muss. an der gletscherzunge angekommen müssen wir auf den gletscher und weiter richtung similaunhütte schieben. es lässt sich einigermaßen gut laufen, man muß immer einen sicheren tritt finden, aber zumindest bleiben uns gletscherspalten erspart. rudi und wolfgang schlagen den direkten weg zur similaunhütte ein, was sich später als der schwierigere weg herausgestellt hat. wir mussten am ende des gletschers die räder über riesige steinblöcke heben. ich halte mich weiter rechts und komme auf ein schneefeld. in diesem sind zwar schon spuren, aber auf diesen rutsche ich ständig ab. aber irgendwie geht's dann doch nach oben und um 12 uhr erreichen wir die similaunhütte auf einer höhe von 3019 m.

nach einer längeren rast, es gab spagetti, machen wir uns auf zum abstieg in richtung vernagt stausee. der weg ist der hammer! hat man schon allein zu fuß hier mühe den richtigen tritt zu finden, so haben wir mit unseren fahrrädern noch größere mühe! ca. 4 km und 1200 hm abstieg auf ständig durch fels verblocktem weg, man kann nur sein rad tragen oder ein bischen schieben. oben ist der weg sehr steil, ausgesetzt und eng, das fahrrad verkeilt sich in den felsblöcken muss herumgehoben werden. immer auf der suche nach dem richtigen tritt. aber irgendwie geht's dann doch immer weiter nach unten. nach 3 stunden abstieg erreichen wir den vernagt stausee ein wunderschöner grüner see!

endlich können wir wieder aufs rad und es geht auf einer herrlichen teerabfahrt 17 km das schnalstal hinab nach naturns. auf dieser abfahrt muss man nie treten erreicht eine höchstgeschwindigkeit von 66 km/h. es ist einfach super, eine kleine entschädigung für die strapazen vom similaunabstieg. in naturns finden wir gleich ein zimmer das aber nichts besonders ist, aber für eine nacht was solls! der abend klingt bei einer pizza und rotwein aus!

die tourdaten tag drei



4. tag: naturns - st. nikolaus, distanz: 53,51 km; bergauf: 2198 hm;

nach einer viel zu warmen und etwas schlaflosen nacht, machen wir uns auf zur naturnser alm.

wolfgang, rudi u. ralf nach all den strapazen sind wolfgang, rudi und ralf schnell wieder
gut erholt.

auf 16,5 km länge geht es im schnitt mit 8% nach oben, stellenweise sind rampen mit 14% zu bewältigen. nach einer kurzen rast auf der naturnser alm fahren wir weiter auf grobem schotter zum vigljoch. am vigljoch beginnt eine zu teil sehr steile abfahrt (bis zu 28% gefälle). anfangs auf schotter unter einem skilift hindurch, später auf asphalt geht es kurz vor lana weiter ins ultental. bis st. nikolaus fahren wir fast ausschließlich in der sonne, es geht nur sehr mühsam voran. um ca. 16 uhr erreichen wir unser etappenziel st. nikolaus, hier kommen wir im sehr guten hotel "ortler" unter.

im hotel gibt es einen kleinen wellness bereich mit hallenbad, sauna, dampfbad, whirlpool usw. so dass wir uns diesmal richtig entspannen können. auch die halbpension ist vom feinsten mit einem fünf gängigen abendessen und einem reichhaltigen frühstücksbüffet.

die tourdaten tag vier



5. tag: st. nikolaus - madonna di campilio, distanz: 55,33 km; bergauf: 2057 hm;

nach dem sehr guten frühstück fahren wir bei angenehmen temperaturen weiter richtung st. gertraud.

gleich nach dem ortseingang finden wir den weg links hoch zum rabbijoch. zu beginn ist die steigung noch moderat bei einem durchschnitt von 8%, aber nach der hälfte der strecke zum rabbijoch kommt es ganz dicke. bei einer kleinen alm wird die steigung so stark das wir nur noch schieben können. mein tachometer zeigt kurzzeitig steigungen von 37 % an, an ein fahren ist nicht mehr zu denken.

auf dem hoechsten punkt des tages auf dem höchsten punkt des tages.

nach ca. zwei stunden qualvoller schieberei erreichen wir das rabbijoch (höhe 2446 m). nach der rast in der haselgruber hütte, die spagetti waren sehr günstig, auch rudi schwärmte von einem sehr guten apfelstrudel fuhren wir bergab richtung male. die ersten paar höhenmeter konnten wir abfahren, doch der weg wurde wieder schlechter, so dass wir nochmals bis auf einer höhe von 1800 m schieben mussten. behindert wurde das ganze noch zusätzlich durch bauarbeiten am weg der recht sandig und weich war. etwas weiter unten wurde es dann aber besser.

als wir in male ankommen ist es schon 15.30 uhr und es ist wieder sehr heiß. wir überlegen kurz ob wir noch bis madonna di campilio weiter fahren sollen, entschließen uns dann doch zur weiterfahrt. in dimaro kaufen wir uns eine kompass karte, da unsere 1:200000 karte nicht den genauen wegverlauf zeigt. nach weiteren 14 harten kilometern ständig bergan, kommen wir um 19 uhr in madonna an.

madonna ist ein reiner skifahrerort der um diese jahreszeit wie fast ausgestorben wirkt, aber mitten im ort finden wir ein gutes hotel das noch freie zimmer hat! diese tagesetappe war mit eine von den schwersten auf der ganzen tour! wir waren über 10 stunden unterwegs bei einer reinen fahrzeit von knapp 6 stunden.

die tourdaten tag fünf



6. tag madonna di campilio - tione, distanz: 43,53 km; bergauf 850hm.

zur abwechslung geht es heute erst einmal bergab bis nach plazza. zuerst auf teer dann auf schotter!

ein blick ins gebirge die berge liegen noch im morgendunst.

zwischenzeitlich haben wir einen herrlichen blick auf die brenta berge, die noch im morgendunst liegen. in plazza geht es links ins val de agola tal wo an einigen warntafeln vorbei kommt die hinweise auf bären geben. von einer höhe von 1150 m müssen wir bis auf 1600 m rauf zu einem bergsee. der weg ist durchweg gut fahrbar und hat eine steigung von 8 %.

am see angekommen genießen wir die aussicht auf die berge der "brenta". danach geht es um den see herum zu pass bregn de la ors, wobei wir die letzten 200 hm nochmals schieben müssen. es ist aber für diesen tag die letzte schiebepassage.

ab dem pass geht es nur noch bergab. nach einer langen abfahrt erreichen wir den berggasthof "albergo brenta". hier machen wir mittagspause und überlegen ob wir weiter abfahren sollen, entschließen uns dann aber doch abzufahren, was im nachhinein ein fehler war. auf der abfahrt nach tione merken wir nämlich dass die temperaturen im tal relativ hoch sind (38°), wären wir doch nur oben geblieben. da wir an diesem tag relativ früh dran sind finden wir auch relativ schnell ein passendes hotel!

der abend klingt mit einem reichhaltigen essen (natürlich beim italiener) aus.

die tourdaten tag sechs



7. tag tione - riva, distanz 46,82 km bergauf 1410 hm.

das ziel gardasee rückt immer näher und heute abend sollten wir ihn sehen. aber bis dahin mussten wir noch ca. 50 km fahren.

wir fuhren morgens um 8 uhr los nach bolbeno, wo wir auf einem einsamen sträßchen nach 14 km ständig bergan oberhalb von bondo rauskamen. wir sind uns nicht ganz sicher ob diese straße die richtige ist, kommen aber nach kurzer zeit an einen wegweiser der zum pass "bocca del ussol" zeigt.

der weg wird immer schlechter und steiler, so dass wir ab einer höhe von 1500m wieder schieben müssen. das letzte stück zum pass muss das rad getragen werden. oben angekommen, sind wir in der hoffnung das der weg bergab fahrbar wäre, werden wir herb enttäuscht und müssen weiter 900 hm bergab schieben! die stimmung unter uns ist durch die ewige schieberei auf dem tiefpunkt! nach 2 stunden bergab schieben kommen wir zu einer wirtschaft wo wir kurz rasten (zu essen gibt es außer apfelstrudel eh nichts mehr). also halten wir uns nicht weiter länger auf und können endlich bergab ins ledrotal fahren.

am gardasee 2006 das ziel ist erreicht, der gardasee.

in ledro halten wir noch einmal an und hier passierts dass rudis fahrrad, das an einer seitenmauer steht, von einem lkw angefahren wird. die felge am vorderrad ist total verbogen, so dass wir einige schwierigkeiten haben sie aus der gabel zu bekommen. auf der suche nach einer fahrradwerkstatt werden wir an einer tankstelle fündig. der händler hat eine felge fürs rad zwar nicht die originalfelge aber wir können das rad wieder einigermaßen fahrbar machen.

nach dieser verlorenen stunde machen wir uns weiter bergab auf den weg richtung riva, wo wir dann auch um 17 uhr ankommen. es ist endlich geschafft, wir haben die alpenüberquerung 2006 hinter uns gebracht. nach einer einkehr im hafen von riva machen wir uns ein letztes mal auf den weg nach arco ins hotel marchi wo wir auch gleich ein zimmer bekommen.

die tourdaten tag sieben



unser fazit:

die alpenüberquerung hat sehr viel spaß gemacht, das wetter war die ganze zeit über super! insgesamt sind wir ca. 379 km gefahren und haben ungefähr 11710 hm gemacht. der einzige nachteil dieser tour war, dass wir etwas zuviel schiebe- und tragepassagen hatten. bei der nächsten routenwahl muss deshalb auf eine bessere streckführung geachtet werden!

juli 2006 - r. sonnenberg

im hochgebirge einsam auf dem weg im hochgebirge.

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